Das Sparbuch bringt nur eines: Sichere Verluste

Die Deutschen legen noch immer ihr Geld am liebsten auf Omas Sparbuch an, wie Umfragen und Studien immer wieder bestätigen. Das vermeintlich sichere Sparbuch ist jedoch bei näherer Betrachtung allerdings nicht so sicher, wie es auf den ersten Blick erscheint. Sicher ist allenfalls eines: Verluste im Vermögen. Dies liegt an der Niedrigzinspolitik der EZB, die seit Ausbruch der Finanzkrise den Leitzins auf den historischen Tiefpunkt von 0,75% abgesenkt hat und gleichzeitig mit einer Billion Euro (1000 Milliarden!) das Finanzsystem geflutet hat. Dies hat zur Folge, dass die Banken nicht auf die Spareinlagen der Menschen angewiesen sind, da sie das benötigte Geld billig von der Zentralbank beschaffen können. Die Folge sind Bonsai-Zinsen auf Sparbuch, Tagesgeld und Co. Gleichzeitig nagt die Inflation an dem Ersparten. jedes Jahr steigen die Preise, so dass man sich für das Geld immer weniger kaufen kann. Die Inflationsrate lag in der letzten Zeit konstant über dem Zielwert von 2% im Jahr. Um den klammen Staaten in Südeuropa die Refinanzierung zu verbilligen (offiziell natürlich um dort Deflationsgefahren zu begegnen) wird die Politik des billigen Geldes wohl auch in Zukunft noch fortgeführt werden. Dies bedeutet eine schleichende Enteignung der Deutschen Sparer, mitunter auch als finanzielle Repression bezeichnet.

Was kann man tun, um dies zu verhindern? Nun, Sachwerte haben schon immer einen guten Schutz gegen Inflation geboten. Hier stehen ganz vorne Aktien mit in der Reihe, die jedoch in Deutschland spätestens seit dem Zusammenbruch des Neuen Marktes Anfang der 2000er keinen guten Ruf bei der Bevölkerung haben. „Spekulativ“ bezeichnen die meisten Menschen Aktien und meiden sie, wo es nur geht. Doch auch wer nichts von Wertpapieren versteht und Aktien aus Angst meidet, der kann trotzdem versuchen, der Inflation zu begegnen, indem auf höher verzinste Tagesgelder oder kurzfristige Festgelder ausgewichen wird. Leider zahlt kaum noch ein Anbieter die oben genannten 2%. Genau genommen reicht nicht einmal das, da der Staat von den nominalen Zinsgewinnen über Abgeltungssteuer, Soli und Kirchensteuer noch einmal einen satten Batzen abzieht. Wer damit heute auf reine Sicherheit setzen möchte, der wird um reale Verluste kaum umhinkommen, alles, was Erfolg versprechen kann im Kampf gegen die schleichende Entwertung des Vermögens sind Sachwerte wie Aktien, Gold und teilweise auch Immobilien. Hier macht es der Mix aus allem, auch alternative Investments wie Wandelanleihen (oder Wandelanleihen-Fonds) können natürlich genutzt werden. Doch ist hier eine professionelle Beratung unerlässlich für alle, die sich an den Märkten nicht genau genug auskennen – sonst können auch größere Verluste drohen. Das Wichtige ist, dass man – egal, was man macht, genau versteht, wo die jeweiligen Chancen und Risiken liegen und wie das jeweilige Produkt funktioniert.