Haus bauen lassen – Was beachten?

Das Wohnen soll, glaubt man Experten, nicht mehr als ein Drittel des Nettoeinkommens kosten. Das kann in verschiedenen Regionen ein echtes Problem werden. Auch wenn man gut verdient, ist eine Wohnung für die ganze Familie oft garnicht erschwinglich. Zumindest nicht, wenn man sich an die Empfehlung hält. Zur Miete zu Wohnen hat außerdem einen bitteren Beigeschmack. Man bezahlt für etwas, das man nie besitzen wird. Die Idee, sich ein Haus bauen zu lassen, ist also naheliegend. Bevor man sich aber auf die Suche nach einen Grundstück begibt, empfiehlt es sich, noch einmal alle Für und Wider abzuwegen.

Miete, oder Eigentum

Die erste Überlegung, die man anstellen muss, ist, ob man tatsächlich in ein Eigenheim investieren will, oder das Wohnen zur Miete nicht doch Vorteile hat. Der Hauptvorteil der Mietwohnung ist der Vermieter und die Pflichten, die er gegenüber der Mieter hat. Er stellt viel Infrastruktur, macht den Winterdienst und organisiert und bezahlt etwaige Reparaturen. Dazu schafft er Rücklagen, die er von einem Hausverwalter verwalten lässt. Als Mieter gibt es wenig, um das man sich zu kümmern hat. Der Preis dafür ist die Miete, die man Monat für Monat bezahlt. Abgesehen davon, dass der Vermieter sich um Alles kümmert, ist auch die Flexibilität ein schlagendes Argument für eine Mietwohnung.

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Viele Arbeiten kann man ganz einfach selbst erledigen und dabei viel Geld sparen

Ewigkeit

Wer ein Haus baut, der wird in den meisten Fällen auf einen Kredit für die Finanzierung zurückgreifen. 25 Jahre Laufzeit sind dabei keine Seltenheit. Solange der Kredit läuft muss man sich ein wenig einschränken. Darüber hinaus bindet man sich mit einem Hausbau, oder dem Erwerb einer Eigentumswohnung für sehr lange Zeit an einen Ort. Zwar kann man das Eigentum natürlich wieder verkaufen, hat man aber erst ein Haus gebaut, dann möchte man dort natürlich auch wohnen. Hier eine Liste der Dinge, die man bedenken muss, bevor man sich für den Hausbau entscheidet.

Finanzierung

Die Finanzierung spielt bei einem Haus die zentrale Rolle. Die Menge an Geld entscheidet über den Standort, die Größe, den Grad des Ausbaus und die Qualität der eingesetzten Materialien. Auch kann die Finanzierung schon ganz zu Beginn ein Showstopper sein. Allgemein wird empfohlen, dass das Eigentum nicht mehr als das Dreifache des Jahresnettoeinkommens kosten darf. Die Kreditrate ist nicht das Einzige, das man bezahlen muss. Die Betriebskosten, Grundsteuer, Erhaltung und zusätzliche Versicherungen fallen ebenfalls ins Gewicht. Moderne Fertigteilhäuser können die Baukosten erschwinglich machen und stehen dem Massivhaus in nichts nach. Speziell dann, wenn man beim Ausbau vieles selber macht, kann man Kosten sparen. Bei der Auswahl des Grundstücks gibt es allerdings wenig Einsparungspotentiel.

Das richtige Grundstück

Da man zumindest die nächsten Jahrzehnte an diesem Ort verbringen wird, ist die Wahl des Grundstücks entscheidend für die Lebensqualität. Das schließt den Weg zur Arbeit mit ein. Muss man Tag für Tag mühsame Strecken auf sich nehmen, kann man schnell die Freude am Eigenheim verlieren. Spezielles Augenmerk erfordert auch die Nachbarschaft. Wie sieht es mit der Infrastruktur aus? Gibt es Pläne zur Entwicklung der Kommune und ist etwas geplant, das Probleme mit sich bringen könnte? Gibt es Kita, Schule, Nahversorger und Ärzte in der Nähe? Wie weit ist es zur nächsten Klinik? Auch wenn man selbst noch jung ist muss man bei der Lage des Grundstücks schon ans Alter denken.

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Für einen Hausbau braucht man zahlreiche Handwerker. Ein Generalunternehmer kümmert sich um die Koordination und Kontrolle

Baufirma auswählen

Leider hört man immer wieder von Billigangeboten, die für mehr Probleme sorgen, als hätte man einen teureren Anbieter gewählt. Speziell bei Angeboten aus dem Ausland gibt es immer wieder Fälle, in denen die Firmen plötzlich schließen und der Bauherr ohne Leistung dasteht. Das kann aber auch mit einem Deutschen Anbieter passieren. Ein wenig Hintergrundrecherche und die Frage nach Referenzen sind angebracht. Gibt es die Möglichkeit, dann kann man auch mit einer anderen Familie, für die das Bauunternehmen tätig war, sprechen und nach Erfahrungen fragen. Zuletzt bleibt die Internetrecherche. Bei sehr jungen und kleinen Unternehmen ist Skepsis angebracht. Ein Bauvertrag ist in jedem Fall Pflicht.

Planung

Entscheidet man sich für ein Fertigteilhaus, dann ist die günstigste Variante immer, ein fertig geplantes Haus zu kaufen. Trotzdem hat man Gestaltungsspielraum. Will man den kompletten Grundriss aber auf Links drehen, dann wird es teuer. Ein wichtiger Faktor ist auch der Bebauungsplan. Die örtliche Behörde kann vorschreiben, welche Abstände und maximalen Flächen und Höhen verbaut werden dürfen. Dies sollte man vor dem Grunstückskauf unbedingt abklären und zur Angebotseinholung bei den Baufirmen mitbringen.

Nebenkosten

Die Kosten für den Hausbau sind nicht der einzige Kostentreiber. Sich im Vorfeld über die gesamte Investitionssumme klar zu werden ist wichtig um den Finanzierungsbedarf zu ermitteln. Andernfalls steht man am Ende ohne Geld da und muss schlimmstenfalls den bereits ausverhandelten Kredit teuer aufstocken. Einige dieser Nebenkosten sind:

  • Baugrundgutachten
  • Anschlussgebühren für Strom, Wasser und Kanal
  • Maklerkosten für den Grundstückskauf
  • Notarkosten
  • Baumfällung
  • Abrisskosten
  • Vermessungskosten
  • Material und Werkzeug für die Eigenleistung
  • Möbel
  • Umzugskosten

Haus bauen

Ein Haus zu bauen ist für viele Menschen ein Lebenstraum. Das Haus bietet viel mehr, als nur Wohnraum. Ohne Nachbarn ungestört sein eigenes Leben führen und im eigenen Garten entspannen, ist ein Idealbild. Damit es dabei keine Überraschungen gibt, ist eine sorgfältige Planung wichtig. Auf keinen Fall darf man die Dinge überstürzen. Jede Entscheidung muss überlegt und mit Alternativen verglichen werden. Alles, was man baut, steht für sehr lange Zeit an der Stelle, an die man das Haus bauen lässt. Es ist besser mehrere Monate nach dem idealen Grundstück zu suchen, als beim erstbesten Angebot gleich zuzuschlagen. Kompromisse sind beim Hausbau keine Option. Hier sollte wirklich alles passen.


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