Welche katholischen Sakramente gibt es?

Die katholische Kirche ist die größte christliche Kirche der Welt. Sie umfasst 24 Teilkirchen, die jeweils nach eigenen Riten arbeiten. Mehr als 1,3 Milliarden Christen gehören weltweit der katholischen Kirche an. Wie einige andere Religionen kennt die römisch-katholische Kirche sieben Sakramente. Sie werden in verschiedenen Lebenslagen gespendet und haben den Zweck, durch eine bestimmte Handlung das Wirken Gottes zu verdeutlichen. Als Katholik empfängt man im Normalfall sechs der sieben Sakramente. Das siebente Sakrament, die Weihe, ist für Diakone, Priester und Bischöfe vorgesehen. Die drei Initiationssakramente, Taufe, Eucharistie und Firmung dienen dazu, den Christen Stück für Stück in die Gemeinschaft einzuführen. Außerdem gibt es noch die Krankensalbung, die Beichte und die Ehe.

Sakramente

Das Wort Sakrament stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Heilszeichen“. Sakrament bezeichnet eine rituelle Handlung, die die Gnade und das Wirken Gottes für den Christen sichtbar und erfahrbar machen. Die sieben Sakramente der katholischen Kirche werden auf Jesus zurückgeführt. Er hat uns die Sakrament gelehrt, selbst gespendet, oder sich dazu geäußert. Sie werden zu wichtigen Lebensabschnitten gespendet. Meist wird ein Symbol verwendet, um an die ursprüngliche Handlung von Jesus zu erinnern.

Bei der Taufe entscheiden Eltern und Pate für das Kind. Später bei der Firmung übernimmt man die Entscheidung dann selbst

Taufe

Das erste Sakrament, das einem Christen in der katholischen Kirche gespendet wird, ist die Taufe. Meist im Säuglings-, oder spätestens im Kleinkindalter bringen die Eltern, zusammen mit einem Paten, das Kind zum Priester. Es wird gesalbt und mit Wasser übergossen, um in die christliche Gemeinde aufgenommen zu werden. Die Eltern und der Pate übernehmen dabei die Entscheidung des Kindes. Sie bekennen sich zu Glauben und verpflichten sich, das Kind nach dem christlichen Glauben zu erziehen. Die Taufe ist ein Fixpunkt im christlichen Leben und auch Eltern, die mit dem Glauben weniger stark verbunden sind, entscheiden sich oft dafür, dem Kind das Sakrament der Taufe spenden zu lassen. Rund um die Taufe ist es üblich, dem Kind etwas zu schenken. Dazu gibt es Halskettchen mit Schutzengelsymbolen. Neben den rituellen Geschenken gibt es auch
sinnvolle Geschenke zur Taufe, die im Alltag verwendet werden und an das Sakrament erinnern.

Erstkommunion

Das zweite Sakrament, mit dem man in die christliche Gemeinde aufgenommen wird, ist die Eucharistie. Im Rahmen der heiligen Messe empfängt man die Kommunion. Die Hostie erinnert dabei an das Brot, das Jesus mit seinen Jüngern geteilt hat. In Erinnerung an das letzte Abendmahl wird im zweiten Teil der Messe, der Eucharistiefeier, Brot und Wein symbolisch zum Leib und Blut Jesu. Die Besucher der Messe empfangen die Kommunion und gedenken dabei an das Leiden und Sterben Jesu. Normalerweise erhält man mit 8, oder 9 Jahren erstmals die Kommunion und empfängt damit das Sakrament der Eucharistie. Wie die Taufe dient es dazu, weiter mit der Gemeinschaft der Christen verbunden zu sein.

Die Eucharistie wird, nach der Erstkommion, bei jeder Messer gefeiert

Firmung

Später, im Teenager-Alter empfängt man das Sakrament der Firmung. Erstmals entscheidet sich der junge Mensch selbst für den Empfang eines Sakraments. Nicht selten haben die Firmlinge Fragen, die im Rahmen der Firmvorbereitung aufgearbeitet und oft beantwortet werden. Die Firmung ist das dritte und letzte Initiationssakrament und wird ein einziges Mal empfangen. Wie die Taufe ist die Firmung Voraussetzung für den späteren Einsatz als Taufpate, oder für eine Eheschließung. Mit der Firmung ist man vollwertiges Mitglied der katholischen Kirche.

Ehe

Die Ehe hat unter den Sakramenten eine besondere Stellung. Mann und Frau spenden sich das Sakrament gegenseitig und versprechen sich ein gemeinsames Leben. Das Verständnis der katholischen Kirche dazu ist, dass die Ehe auf Lebenszeit geschlossen wird. Da zahlreiche Ehen heute geschieden werden und es auch häufig vorkommt, dass Geschiedene wieder heiraten und mit dem neuen Partner Kinder bekommen, führt diese Auffassung zu einer Spannung. Grundsätzlich ist ein geschiedener Mensch, der einen neuen Partner hat, von den Sakramenten der Buße und der Eucharistie ausgeschlossen. Da man Ehebruch begeht, lebt man in schwerer Sünde. Moderne Theologen sehen diese Regelung weniger hart und lassen auch wiederverheiratete Geschiedene zu den Sakramenten zu. Die offizielle katholische Kirche beruft sich aber unverändert auf Matthäus 19,6. Jesus diskutiert mit einem Pharisäer darüber, ob man seine Frau entlassen darf. Er stellt klar: „Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!“.

Die Eheringe sind das Symbol für die Zusammengehörigkeit der Eheleute. Heute sind Ehen in den meisten Fällen kein Bund für das Leben mehr

Beichte

Mit dem Sakrament der Taufe wird der Mensch von der sogenannten Erbschuld befreit. Im christlichen Glauben tragen wir alle von Geburt an die Schuld von Adam und Eva mit, die gegen den Willen Gottes, die Früchte von Baum der Erkenntnis gegessen haben. Es ist daher für einen Katholiken klar, dass ein ungetauftes Kind im Notfall auch von einem Laien getauft werden kann. Eine solche Nottaufe ist wichtig, um das Kind von der Erbschuld zu befreien. Nach der Taufe dient das Bußsakrament, die Beichte, als Möglichkeit, sich von Sünden freisprechen zu lassen. Man beichtet dem Priester im Beichtstuhl, oder im Beichtzimmer die eigenen Sünden. Der Priester entscheidet dann über etwaige Buße und wird den Christen im Normalfall von den Sünden freisprechen. Damit findet eine Versöhnung mit Gott statt. Zumindest vor dem Empfang der Kommunion sollte, wenn man eine schwere Sünde begangen hat, die Beichte abgelegt werden.

Krankensalbung

Früher als letzte Ölung bekannt, wird das Sakrament der Krankensalbung bei Todesgefahr gespendet. Ein unheilbar erkrankter, oder sterbender Christ kann darum bitten. Der Priester salbt den Kranken an Stirn und Händen und segnet ihn. Damit wird Trost und Zuversicht gespendet und der Christ auf den nahenden Tod vorbereitet. Im Zuge dessen erhält der Sterbende auch die Kommunion und hat die Möglichkeit die Beichte abzulegen. Jeder Priester kann in so einem Fall auch den sogenannten apostolischen Segen geben. Dieser Segen vergibt zwar nicht die Sünden, befreit aber von den dafür vorgesehenen Strafen.

Weihe

Das Sakrament der Weihe ist für Priester, Diakone und Bischöfe vorgesehen. Nach erfolgter Ausbildung wird der Priesteranwärter zum Priester geweiht. Die Weihe nimmt ein Bischof vor. Auch Diakone werden geweiht. Ein Diakon ist ursprünglich ein angehender Priester. Mittlerweile ist es auch möglich, einen verheirateten Mann zum Diakon auf Lebenszeit zu weihen. Auch Bischöfe werden geweit.

Nicht selten erinnert man sich in Krisensituationen an das, was die Kirche vermittelt

Kultur

Die Kirche gehört zu unserer Kultur und prägt die meisten Menschen in ihrer Kindheit nachhaltig. Auch wenn die Menschen sich heute von der Kirche abwenden, Skandale das Vertrauen schmälern und der Eindruck entsteht, dass die Kirche sehr reich ist, gehören die Sakramente, speziell die Initiationssakramente Taufe, Eucharistie und Firmung zum Leben. Man kann Taufgeschenke für Mädchen online kaufen und auch rund um die anderen Sakramente gibt es unterschiedliche maßgeschneiderte Angebote. Das zeigt, wie wichtig den Menschen auch heute noch die Sakramente und die Erinnerung daran sind. Die Firmuhr gehört auch heute noch zu den Standardgeschenken. Da und dort gibt es viel Verbesserungspotential für die katholische Kirche. Allgemein ist sie aber ein wichtiger Teil unserer Kultur und unseres Lebens. Spätestens in Lebenskrisen finden die meisten Menschen wieder zu ihrem Glauben und die Kirche bemüht sich mit zahlreichen Projekten, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

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